Am 10. September 2024 fand der erste Stakeholder-Workshop des „Real World Lab – Danube“ im wasserbaulichen Labor der BOKU-Universität in Wien statt. Am Workshop nahmen Experten aus verschiedenen Disziplinen teil, darunter: Forschung, Versicherungswesen, Katastrophenschutz, Zivilschutz und öffentliche Verwaltung. Ziele des Workshops waren unter anderem, innovative Modelle zur Hochwasserrisikobewertung, die von den Partnern des DIRECTED-Projekts entwickelt wurden, sowie Österreichs Risikokartierungstool HORA zu erkunden, den Austausch sowie die Vernetzung zwischen und innerhalb der verschiedenen Stakeholdergruppen zu fördern und das Katastrophenmanagement und die Risikosteuerung in Wien aber auch darüber hinaus, angesichts des Klimawandels, auf die Probe zu stellen.
Der Workshop begann mit einer Vorstellungsrunde und einem Überblick über den Fortschritt des DIRECTED-Projekts. Die Diskussionen wandten sich dann der zunehmenden Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse zu, die sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus der Perspektive der Versicherungswirtschaft betrachtet wurden. Ein zentrales Thema war die Bedeutung der Risikomodellierung als Werkzeug zur Früherkennung solcher Ereignisse. Dies leitete über zu Präsentationen mehrerer Modelle bzw. Anwendungen, die teilweise schon vor dem DIRECTED-Projekt von den Partnern entwickelt wurden: SAFERPLACES, das DONAUMODELL, CLIMADA und RIM2D. Diese Tools, die derzeit auf der Grundlage der identifizierten Bedürfnisse und Lücken in den „Data Fabric“ des Projekts integriert werden, sollen Endnutzern umfassende Lösungen für den Hochwasserschutz bieten – von Frühwarnsystemen bis hin zu langfristigen Risikobewertungen in der gesamten Donau-Region.
Ein besonderes Highlight des Workshops war eine simulierte 100-jährliche Starkregenflut, basierend auf einem realen Ereignis von Mitte August 2024 in Wien. Die Teilnehmer, darunter Akteure des Katastrophenschutzes, evaluierten ihre Rollen und diskutierten mögliche Schwachstellen im Katastrophenmanagement Wiens, wie etwa Informationslücken oder Kommunikationsschwierigkeiten.
Der Workshop endete mit Breakout-Sessions, die darauf abzielten, die Perspektiven der verschiedenen Stakeholder-Gruppen zu den Herausforderungen im Katastrophenrisikomanagement und der Anpassung an den Klimawandel festzuhalten, insbesondere in Bezug auf Daten, Modelle, Kommunikation und Governance. Hierbei diskutierten die Teilnehmer in drei Gruppen mögliche Engpässe bei der Datennutzung und -verfügbarkeit, rechtliche Lücken und Kommunikationsprobleme oder auch die Idee, eine institutionalisierte Kommunikationsplattform zu schaffen, um die Zusammenarbeit zwischen Experten und Praktikern im Katastrophenrisikomanagement und der Risikosteuerung zu verbessern.
Im DIRECTED Projektkonsortium evaluieren wir nun, welche der gesammelten Ideen und Erkenntnisse von uns umgesetzt werden können.
Nochmals vielen Dank an alle Teilnehmer für ihre aktive Mitwirkung. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Für mehr Informationen, besuchen Sie bitte unsere Projekte-Seite.